Wir geniessen noch einmal das Warme wasser an der Nordküste von Peru. Hier zwischen Mancora und Los Organos gibt es unsereserachtens die schönsten Strände von Peru. Fast Menschenleer und ab und an auch mit vielen Palmen. Aber auch dieser Küstenabschnitt wird bereits parzelliert und in ein paar Jahren ist er wohl ausverkauft und zugebaut.
Aber noch schwimmen einem die Fischen fast in die Pfanne. Zwar ungebraten, aber dennoch ohne Angel gelingt uns eines Morgens der Fang von zwei Kilogramm Fisch, die von den Wellen angespühlt wurden. Klasse Sasche: am Strand ausgenommen und direkt in die Pfanne.
Nach ein paar Tagen haben wir genug vom Strand und der Sonne. Für die nächsten Monate ist Schluss mit dem Baden im Meer. Nun geht es vollepulle durch die Küstenwüste von Peru. Es ist trocken und heiss und es geht durch unzählige uninteressante und erbärmlich stinkende Städte. Erst in Huanchaco gibt es wieder einen schönen Standplatz. Empfehlenswert ist auch der kleine Markt von Huanchaco. Sehr gute und frische Qualität: ein Kilogramm Haifischsteak inklusive Gemüse und Kartoffeln und Salat fuer etwa 3 Euro 50. Was kostet das eigentlich mittlerweile in Deutschland?
In Huanchaco besuchen wir den Ruinenkomplex von Chan Chan. Es war die Hauptstadt des ehemaligen Chimu-Reiches, einer präkolumbischen Kultur. Sie entstand etwa um 1300 nach Christus und erstreckt sich noch heute über eine Fläche von 28 Quadratkilometer. Sie war wahrscheinlich die grösste Stadt der damaligen Zeit auf dem südamerikanischen Kontinent und eine der grössten der Welt, die aus Adobe-Bauten errichtet wurde. Zu ihrer Hochblüte beherbergte die Stadt etwa 60.000 Einwohner und hatte ein ansehnliches Vermögen an Gold, Silber und keramischen Kunstgegenständen angehäuft. Zur massiven Zerstörung trägt auch der in den letzten Jahren auftretende El Nino bei. Jahrzehntelang fiel in dieser Gegend kein Regen, aber durch die Klimaänderung wird der Wind immer heftiger und verändert die wüstenähnlichen Küstengebiete. Starke Regenfälle habe die Mauern errodiert.
In der Umgebung von Huanchaco gibt es so viele Dinge zu sehen, dass die Tage hier wieder sehr schnell vergehen. Beispielsweise die Drachenpyramide - auch "Iris Tempel" genannt - mit wunderschönen Ornamenten. Und weil der Platz in Huanchaco auch wieder ein Schwimmbad hat, lernt Elias hier das erste mal ohne Schwimmhilfe zu schwimmen - ganz nebenbei geködert mit einer Tüte voll Smarties :-)
Weiter südlich besuchen wir eines der ältesten Monumente peruanischer Geschichte: der Tempel von Sechín. Das Bauwerkentstand etwa 1800 bis 1300 Jahre vor Christus. Zu sehen gibt es nicht wirklich viel, aber dafür können wir ungestört vor dem Denkmal übernachten. Das ist viel Wert, denn so einfach findet man auf der langen Strecke durch die peruanische Küstenwüste keinen Übernachtungsplatz.
Der Rest der Strecke bis Nazca ist so uninteressant, das wir eine lange Nachtfahrt einlegen. Schliesslich haben wir diesen Teil der Strecke bei unserer Fahrt nach Ecuador schon gesehen. Lang, staubig, heiss und trocken. Elias schläft hinten im Bett und wir können ungestört Kilometer schrubben. Im Morgengrauen erreichen wir Nazca wo wir einen tollen Campingplatz (Hotel Nido del Condor) mit - na was schon? - mit Pool kennen :-) Zeit für eine kleine Pause...
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