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Abschied aus Ecuador


Leicht fällt der Abschied nach so einer langen Zeit in Canoa nicht. Längst habe wir uns an das Baden im Meer gewöhnt. Schnell nach dem Frühstück ins Wasser, oder bei Sonnenuntergang noch einmal in die Wellen stürzen. Das permanente Wellenrauschen nehmen wir schon gar nicht mehr richtig wahr, dennoch ist es schön dabei einzuschlafen und es wird uns sicher fehlen.

Genau so wird es uns mit der Salsamusik gehen, die hier fast ständig in der Luft liegt. Sicher manchmal ist es etwas laut und auch wir haben uns an manchen Tagen mehr Ruhe gewünscht. Aber fehlen werden uns diese Lieder - hundertfach haben wir sie schon gehört und ihr Klang hat sich ins Gedächtnis eingeschlichen. Oder die Tröte des Brotverkäufers, die uns morgens aus den Träumen weckt. Ärgerlich wenn das Brot nicht schmeckt, aber es gehörte einfach dazu. Genauso wie die vielen Gemüselastwagen, die mit lauter Reklame durch den Ort fahren. Frischeste Ware für ein paar Cent und das direkt vor der Gartentür.

Für einen kurzen Moment tauchen Bilder unserer alten Wohnsiedlung vor unserem geistigen Auge auf. Ruhig, leer und fast wie ausgestorben wirkt sie nun auf uns. Wie würden wir uns wohl fühlen, wenn wir jetzt dorthin zurückkehren würden? Kein abendliches Feuer mit Musik und Trommeln. Kein öffentlicher Bus, der alle halbe Stunde im ersten Gang durch den Ort fährt und die Fahrgäste aufsammelt. Hier spielt es keine Rolle, ob ein Mitfahrer vorher noch sein Brot bezahlen muss, einer der Fahrgäste noch einmal den Bus verlässt, um sich ein Eis zu kaufen, oder zwanzig Säcke Reis geladen werden müssen. Man hat Zeit, Hektik gibt es hier nicht.

Wir werden auch den Fisch und die vielen Sorten von Krabben und Langusten vermissen, die hier in allen Arten zubereitet werden. Aber wir haben uns vorsichtshalber richtig gut sattgegessen. Nur Reis und Bananen, was hier in grossen Mengen als Beilage gereicht wird und oft sehr einfältig zubereitet ist, werden wir nicht so schnell vermissen. Canoa ist zwar nur ein kleiner Ort, dennoch haben wir hier sehr viele interessante Menschen aus vielen Ländern getroffen. Reisende, die wir vor mehr als einem Jahr in Südargentinien trafen, haben wir hier wiedergetroffen.

Oder man sitzt zufällig an der Bar neben dem persönlichen Fitnesstrainer einiger sehr bekannter Schauspieler aus Hollywood. Was man da alles an Intimitäten erfahren kann, sprengt leicht den Rahmen eines Abends und ist teilweise sehr lustig. Es gibt eben mehr als 55 gute Gründe in Canoa zu bleiben, aber nun zieht es uns auch langsam weiter zu neuen Zielen...

An dieser Stelle möchten wir uns auch einmal für die vielen sehr netten e-Mails bedanken, die wir in der letzten Zeit erhalten haben. Vielen Dank auch den vielen Mithelfern, Einkäufern und "Schenkern" in Deutschland. Und tausend Dank an die vielen Postmänner, die all diese Dinge nach Ecuador gebracht haben. Ein ganz besonderer Dank geht aber an Hubert Linder für seinen überragend guten Service.





Die folgenden Bilder können durch Anklicken vergrössert werden:

Hausschweine...
...und Meerschweine.
Thanks Daphne and Erwin, it was a great time together. Hopefully we see us again in Europe or somewhere else...
Ausflug mit Tina und...
...Tom zum Äquator. Ausser einem Schild und einer Linie auf der Strasse gibt es hier nichts.
VW-Busse rosten, Pferde nicht.
Kokosnüsse zum Trinken.
Pedernales - eine architektonische Meisterleistung.
Die Kakaobohnen müssen noch trocknen, der Kies ist bereits trocken.
Der Osterhase heisst Peter. Er fliegt aus Amerika ein...
...und hat immer ein Stück seiner Heimat dabei. Ostereier natürlich auch! Und zum Abschied bekommt Elias von Peter einen Roller geschenkt. Tausend Dank dafür!
SM-Shop in Pedernales :-)
Viagra hat bald ausgedient. In Ecuador wurde bereits etwas neues entwickelt.

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